Wenn man denn schon in Banken investieren will...

19.09.2016

Vermutlich bin ich völlig naiv. Ich denke, die Leute, die in Banken arbeiten, müssen wissen, wie man mit Geld umgeht. Schliesslich ist der Umgang mit Geld das Kerngeschäft einer Bank, und Bankangestellte haben den lieben langen Arbeitsalltag nichts anders zu tun, als sich mit Geld abzugeben. Mit dem Geld anderer, dann noch.

Wenn man seinen Beruf als Bankier ja richtig ausführt, lernt man doch, wie man selbst reich wird, und wie man eine Firma finanziell erfolgreich führen kann. Da stelle ich mir naiverweise vor, dass eine Bank doch eine gewinnbringende Angelegenheit sein sollte – aus was für einem Grund sollte man denn sonst eine Bank betreiben? Eine Bank ist ja keine Non-Profit-Organisation, sondern knallhartes Business. Und da viele Banken Aktiengesellschaften sind, müsste ich mich als Aktionär doch an diesen lukrativen Firmen beteiligen können, damit ich via Dividenden und Kursgewinnen an den Gewinnen dieser Banken beteiligt bin.

Wenn ich mir die Geschäftszahlen der Schweizer Grossbanken und ihre Aktienkurse anschaue, dann sehe ich zwar, dass die Banken gelegentlich schöne Gewinne einfahren, aber gelegentlich ebenso gewaltige Verluste verzeichnen. Kein ausgewogenes Bild beim Betriebsergebnis, und damit keine erfreuliche Entwicklung bei den Aktienkursen. Von den Dividenden(renditen) ganz zu schweigen. Irgendetwas stimmt da nicht. Es ist nicht meine Aufgabe, dies im Detail aufzuzählen, doch in den letzten zehn Jahren ist wohl dem hintersten Hinterbänkler klar geworden, gegen wie viele Probleme «unsere» Schweizer Banken zu kämpfen haben. Da reicht es, wenn ich mir die Aktienkurse der letzten Jahre anschaue, um zu wissen, dass ich da auf keinen Fall mit involviert sein will.

 

In einem Zeitraum von 26 Jahren (!) haben sich die Kurse aller drei Schweizer Grossbanken derart schlecht entwickelt, dass die aktuellen Kurse immer noch unter den Kursen von damals liegen. Bei zwei von drei Banken 50% darunter! Solche Verluste können in keinem Portfolio wieder gutgemacht werden. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum hat der SMI, in dem alle diese drei Katastrophenfirmen mit vertreten sind, um über 350% zugelegt. Da ist ganz grundsätzlich etwas schiefgelaufen. Natürlich haben wir alle die eine oder andere einleuchtende Erklärung, aber Schweizer Bankaktien waren im letzten Vierteljahrhundert gewiss keine gute Investition. Und leider wüsste ich zurzeit beim besten Willen nicht, weshalb sich das bald ändern sollte.