Investieren Sie nicht in Tabak, Alkohol, Waffen!

10.03.2014

Ist doch logisch - würde man meinen.

Vielen Investoren scheint das egal zu sein. Ich stutze immer wieder, wenn ich Empfehlungen lese, Aktien von Tabakkonzernen zu kaufen. So hat Ende 2013 die Bank Vontobel einen Aktienbasket zusammengestellt, nach dem Motto "Von hohen Dividenden profitieren". (Valor 14150978) Toll, dachte ich zuerst. Dann schaute ich mir an, wie der Aktienkorb zusammengestellt ist: unter den 15 Aktien sind drei Tabakkonzerne (Altria Group, Reynolds American, British American Tobacco). Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was ein Produktmanager denkt, der ein solches Sch....produkt anbietet. Nach dem Motto: "Selbst schuld wer raucht. Wenn ich damit Kohle machen kann, ist mir alles recht."

Es geht mir nicht darum, den Moralapostel zu spielen. Aber ich sehe beim besten Willen nicht ein, weshalb ich in solch problematische Unternehmen investieren sollte.  Klar, weil das Firmen mit einem moralisch bedenklichen Profil sind, müssen sie hohe Dividenden bezahlen. Aber 5.5% Dividendenrendite (Altria, die anderen beiden rentieren weniger) übertreffen Sie locker mit einer Investition in Zürich Versicherungen, oder Swiss Re. Unterstützen Sie nicht Firmen, dies es besser nicht gäbe. Wie könnte ich stolzer Besitzer von Aktien der Altria Group sein? Ich würde mich schämen, Geld damit zu verdienen, andere aktiv krank zu machen.

Das gleiche gilt für Aktien von Brauereien, Brennereien. Ich finde so eine Firma einfach nicht unterstützenswert, und ich könnte niemals stolzer Besitzer von Brauereiaktien ein.

Und bei Waffen hört der Spass dann ganz auf. Ich schätze mich glücklich, in einem friedlichen Land in Frieden leben zu können. Tagtäglich höre ich mehr als genug von elenden Konflikten auf der ganzen Welt, und immer spielen dort Waffen eine zentrale Rolle. Als Mitbesitzer einer Waffenschmiede mache ich mich an diesen Konflikten mitschuldig.

Diese Überlegungen führen wieder zum Thema "Investieren in Fonds". Bei Fonds haben Sie einfach keine exakte Kontrolle darüber, in welche Firmen Sie investieren. Sie lassen andere darüber entscheiden, wie und womit Sie Geld verdienen. Das kann's ja nicht sein... Lesen Sie mehr darüber in diesem Blogbeitrag

Kommentar(e)

Erich Minder
08.07.2014 20:00
Eine etwas krasse Haltung: Dann darf man gar nichts mehr kaufen. Nestlé macht umstrittene Geschäft mit Trinkwasser, jede Versicherung macht Geschäfte mit der Angst und Swisscom verbreiten über Swisscom TV Pornos und treiben viele jugendliche mit ihren Handy-Tarifen in die Verschuldung. Was ist mit Auto-Aktien? Die bringen durch Unfälle auch Leute um. Am unnormalsten ist es aber eigentlich ohne zu arbeiten Geld zu verdienen. Ich versuche das natürlich auch, ist ja eigentlich logisch und menschlich mit dem geringsten Widerstand den grössten Ertrag einzufahren. To make a Long Story short: Wer investiert, egal in was, muss die Moral links liegen lassen. Das fängt ja schon damit an, dass man mit einer Bank (die grössten Kriminellen) zusammenarbeiten muss. Über Dieses Thema gibt es aber wahrscheinlich so viele Ansichten wie Investoren.

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