Kaufen Sie besser Aktien statt Aktienfonds
07.07.2014
Wenn Sie Aktien einer Firma kaufen, werden Sie Mitbesitzer dieser Firma. OK, meist nur ein sehr kleiner Mitbesitzer. Aber, auch wenn Sie nur eine Nestle-Aktie für etwa 67 Franken kaufen, erkaufen Sie sich damit das Recht, an der Generalversammlung einer der weltweit grössten Firmen teilnehmen zu können. Sie können an dieser Versammlung sogar Ihre Meinung zur Geschäftspolitik zum Besten geben.
Natürlich wird niemand auf Sie hören, wenn Sie nur wenige Aktien besitzen, das ist die Realität. Trotzdem soll Sie das nicht davon abhalten, der Firma gegenüber als Mitbesitzer aufzutreten. Nicht im überheblichen Sinn wie: Jetzt gehört der ganze Laden mir, aber in diesem Sinn: Ich bin mitverantwortlich für das, was diese Firma treibt. Ich profitiere dank den Dividenden vom Gewinn dieser Firma, aber mir ist es nicht egal, wie dieser Gewinn erwirtschaftet wird. Ich investiere in diese Firma, weil ich von der Geschäftsleitung erwarte, dass sie seriös arbeitet. Macht sie das nicht, so werde ich als Aktionär anklopfen und meine Meinung vertreten.
Je mehr Aktien einer Firma Sie besitzen, desto eher wird man auf Sie hören – aber, wie die Erfahrung zeigt, Sie dürfen sich keine allzu grosse Wirkung erhoffen. Aber es ist besser, als wenn Sie gar nichts zu sagen haben.
Investieren Sie nicht in Tabak, Alkohol, Waffen!
10.03.2014
Ist doch logisch - würde man meinen.
Vielen Investoren scheint das egal zu sein. Ich stutze immer wieder, wenn ich Empfehlungen lese, Aktien von Tabakkonzernen zu kaufen. So hat Ende 2013 die Bank Vontobel einen Aktienbasket zusammengestellt, nach dem Motto "Von hohen Dividenden profitieren". (Valor 14150978) Toll, dachte ich zuerst. Dann schaute ich mir an, wie der Aktienkorb zusammengestellt ist: unter den 15 Aktien sind drei Tabakkonzerne (Altria Group, Reynolds American, British American Tobacco). Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, was ein Produktmanager denkt, der ein solches Sch....produkt anbietet. Nach dem Motto: "Selbst schuld wer raucht. Wenn ich damit Kohle machen kann, ist mir alles recht."
Es geht mir nicht darum, den Moralapostel zu spielen. Aber ich sehe beim besten Willen nicht ein, weshalb ich in solch problematische Unternehmen investieren sollte. Klar, weil das Firmen mit einem moralisch bedenklichen Profil sind, müssen sie hohe Dividenden bezahlen. Aber 5.5% Dividendenrendite (Altria, die anderen beiden rentieren weniger) übertreffen Sie locker mit einer Investition in Zürich Versicherungen, oder Swiss Re. Unterstützen Sie nicht Firmen, dies es besser nicht gäbe. Wie könnte ich stolzer Besitzer von Aktien der Altria Group sein? Ich würde mich schämen, Geld damit zu verdienen, andere aktiv krank zu machen.
Das gleiche gilt für Aktien von Brauereien, Brennereien. Ich finde so eine Firma einfach nicht unterstützenswert, und ich könnte niemals stolzer Besitzer von Brauereiaktien ein.
Und bei Waffen hört der Spass dann ganz auf. Ich schätze mich glücklich, in einem friedlichen Land in Frieden leben zu können. Tagtäglich höre ich mehr als genug von elenden Konflikten auf der ganzen Welt, und immer spielen dort Waffen eine zentrale Rolle. Als Mitbesitzer einer Waffenschmiede mache ich mich an diesen Konflikten mitschuldig.
Diese Überlegungen führen wieder zum Thema "Investieren in Fonds". Bei Fonds haben Sie einfach keine exakte Kontrolle darüber, in welche Firmen Sie investieren. Sie lassen andere darüber entscheiden, wie und womit Sie Geld verdienen. Das kann's ja nicht sein... Lesen Sie mehr darüber in diesem Blogbeitrag.