Die Toskana – Italiens Paradies entdecken

Italien und Deutschland – seit dem Wirtschaftswunder eine besondere Beziehung. Pizza oder Pasta sind heute auch aus Deutschland nicht mehr wegzudenken. Und viele wissen etwas mit Rom oder der Adria anzufangen. Lucca oder Montalcino – hier wird Schulterzucken geerntet. Dabei steht die Toskana den wesentlich bekannteren Regionen Italiens – wie Südtirol, Sizilien oder Venetien – in nichts nach.

Im Gegenteil: Lassen sich Reisende bewusst auf die Region ein und auch einmal treiben, werden sie abseits Florenz oder Pisa Gemeinden und Landstriche entdecken, in denen die Seele einfach die Füße hochlegt. Und die – in malerischen Weinbergen und Heilthermen – Romantik pur versprechen.

Reisen in der Toskana – was ist wichtig?

Wer sich die Toskana als Reiseziel aussucht, erlebt Dolce Vita inmitten einer Traumlandschaft. Und auch wenn Gäste immer willkommen sind – ein paar Punkte sollte sich jeder Reisende merken. Dazu gehört beispielsweise, dass in Restaurants meist nach Tischen abgerechnet wird. Wer in der Gruppe unterwegs ist, sollte also vorab auf getrennte Rechnungen hinweisen. Und auch, dass der Service extra abgerechnet wird, ist völlig normal. Dass beim Betreten von Sakralbeuten bauchfrei oder im Strandlook ein Fauxpas ist, versteht sich von selbst.

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Beim Thema Verkehr müssen sich Autofahrer an einige Regeln halten und Vorsicht walten lassen. Der Kurvenreichtum der Straßen ist fast schon legendär und nicht auf hohe Geschwindigkeiten ausgelegt. In Italien gilt eine Promillegrenze von 0,5. Wer mit mehr erwischt wird, zahlt mehrere hundert Euro Bußgeld. Und auch ein Geschwindigkeitsverstoß kann ähnlich teuer werden. Auch in der Toskana gilt Gurtpflicht. Ohne Gurt unterwegs sein, bedeutet 80 Euro Strafe.

Die charmanten Städte der Toskana

Wie der Rest von Italien ist auch die Toskana ein Landstrich, der bereits seit der Antike besiedelt ist. Entsprechend weit reichen die historischen Zeugnisse in der Geschichte zurück. Einige der berühmten Künstler des Mittelalters und der Renaissance haben in der Toskana ihre Wurzeln oder haben hier Jahre ihres Lebens gewirkt. Die besondere Kombination aus Kultur und Landschaft ist es am Ende auch, welche die Faszination und den Reiz der Toskana ausmacht.

Wer diesen Landstrich besucht, will meist beides – Kultur und Kunst erleben, aber auch in einer malerischen Landschaft abschalten können. Welche Städte und Gemeinden sind in der Toskana besonders sehenswert? Und wo lässt es sich abseits der vielleicht schon etwas ausgetretenen Touristenpfade in Ruhe entspannen?

Blick auf Florenz

1. Florenz: Das Zentrum der Toskana

Die Stadt am Arno ist heute nicht nur das kulturelle Zentrum der Toskana, sondern als dessen Hauptstadt auch ein Verwaltungszentrum. Bereits im ausgehenden Mittelalter war die Stadt von großer Bedeutung. Im 15. Jahrhundert und 16. Jahrhundert sollte sich Florenz zu voller Blüte entfalten – und wurde zu einem der europäischen Hot-Spots des Finanzwesens. Mittlerweile wohnen mehr als 380.000 Menschen in Florenz. Gegründet 59 v. Chr. als Florentia, lag die Stadt an einer Kreuzung wichtiger Römerstraßen.

Schon in der Antike wurde Florenz zur Hauptstadt der Toskana und Umbriens. Besonders großen Einfluss hatte während der Renaissance die Familie der Medici. Künstler wie Donatello, Botticelli oder Leonardo da Vinci haben sich in die Annalen der Stadtgeschichte eingebrannt. Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten in Florenz gehören die Kathedrale, Ponte Vecchio, die Franziskanerkirche Santa Croce oder des Palazzo Pitti mit seiner besonders imposanten Fassade. Wer genug vom Trubel der Stadt hat, kann in einem der Gärten – wie dem Giardino delle Rose – entspannen.

2. Pisa: Schiefer Turm & antiker Hafen

Die Stadt Pisa wird bereits 225 v. Chr. erwähnt und ist damit deutlich älter als Florenz. Als italienischer Stadtstaat fand sich Pisa im Mittelalter häufig in Konflikten mit benachbarten Städten, wie Florenz oder Genua, wieder. 1509 wurde die Stadt schließlich durch Florenz erobert und erlebte in den darauffolgenden Jahrzehnten ihren Niedergang.

Heute ist Pisa mit 90.000 Einwohnern deutlich kleiner als Florenz. Im Hinblick auf Kultur und Baudenkmäler steht sie dem Ruf der Regionshauptstadt allerdings nicht nach. International ist Pisa vor allem durch den schiefen, freistehenden Glockenturm bekannt. Der Torre pendente di Pisa war für den Dom gedacht, neigte sich aber schon in der Bauphase zur Seite. Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind unter anderem die Kirchen Santa Maria della Spina und die San Paolo a Ripa d’Arno. Wer entspannen will, sucht den Botanischen Garten auf.

3. Lucca: Im Schatten Pisas und Florenz

Außerhalb Italiens ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz kaum bekannt. Dabei ist Lucca in etwa – gemessen an der Einwohnerzahl – fast so groß wie Pisa. Und es ist entsprechend historischer Quellen ähnlich alt wie Pisa. Besonders wer die Geschichte des Italienfeldzuges von Hannibal kennt, wird auch etwas vom antiken Lucca gehört haben.

In den Jahren seit dem 14. Jahrhundert wechselte die Stadt immer wieder den Besitzer, war von Bayern oder Genua und Pisa besetzt. Erst im 17. Jahrhundert wurde Lucca zur Stadtrepublik. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören der Palazzo Guinigi, die Piazza dell’anfiteatro oder die Kathedrale San Martino. Zu den berühmten Söhnen der Stadt gehört Giacomo Puccini.

Die drei Städte sind nur einige Beispiele für das besondere Flair, eine Mischung aus Geschichte und Moderne sowie das besondere Lebensgefühl der Menschen in der Toskana.

Sonnenuntergang in der Toskana

Von Weinbergen, Traumstränden und Schwefelthermen

Die Toskana bietet etwas für den Geist, hat aber auch fürs Auge etwas zu bieten. Sobald Reisende die Städte verlassen, werden sie von einer atemberaubenden Landschaft gefangen genommen. Zu den prägenden Eindrücken gehören beispielsweise die Weinberge des:

  • Chianti
  • Montalcino
  • Montepulciano

Hier entstehen nicht nur facetten- und aromenreiche Weine. Montepulciano und die umliegenden Weinberge könnten direkt aus einem Italien-Bilderbuch stammen.

Eindrucksvoll ist auch Maremma – die südliche Küstenregion. Hier gibt es nicht nur aufstrebende Winzer. Mit dem Parco Naturale della Maremma ist ein Teil der Landschaft wieder sich selbst überlassen.

Und mit den Thermen von Saturnia gibt es in der Region ein weiteres Highlight zu entdecken. Besonders bekannt ist der Ort für seine Schwefelthermen geworden – welche auch davon erzählen, dass das Mittelmeer geologisch nach wie vor in Bewegung ist. Und natürlich kommt in der Toskana auch ein Bad im Mittelmeer nicht zu kurz. Zu den traumhaften Stränden gehören unter anderem:

  • Forte dei Marmi
  • Lido di Camaiore
  • Golfo di Baratti.

Essen & Trinken: Die Toskana geht durch den Magen

Die Toskana ist auch kulinarisch einen Abstecher wert. Zu den bekannten Rotweinen der Region gehört natürlich der Chianti Classico, welcher mit seinen kräftigen Aromen den Gaumen vieler Reisender umspielt.

Käsespezialitäten aus Pienza

Zu den traditionellen Gerichten, die außerhalb Italiens leider nicht so bekannt sind, gehören zum Beispiel:

  • Acquacotta – eine Suppe, basierend auf Weißbrot und verschiedenem Gemüse – unter anderem Zwiebeln oder Tomaten.
  • Bistecca alla fiorentina – ein Rindersteak (vom Cut her ein Porterhouse- oder T-Bone Steak), das in seiner ursprünglichen Variante von einer speziellen Rinderrasse – Chianina – stammte.
  • Cacciucco – Fischsuppe aus Livorno, in welcher unter anderem Muscheln, Tintenfische, Hai sowie Knurrhahn u.v.m. verarbeitet werden.
  • Gnudi burro e salvia – kleine „Knödel“ aus Spinat, Mehl, Käse und Ricotta.

In einem Restaurant mit der typischen Küche der Region und einem herrlichen Ausblick auf den Arno oder Ombrone sind die Gerichte ganz sicher perfekt, um einen Tag in der Toskana ausklingen zu lassen.

Fazit: Toskana ist ein Geheimtipp

Italien – viele denken zuerst an die Ewige Stadt, die Adria oder Sizilien und einen Inselurlaub auf Sardinien. Allerdings ist Italien mehr, wie die Toskana unter Beweis stellt. Herrliche Strände mit feinem Sand und Städte wie Florenz sind zwei Argumente für diesen bezaubernden Landstrich. Darüber hinaus hat die Toskana noch weit mehr zu bieten – wie eine abwechslungsreiche Küche und Weine, die international konkurrieren können. Wer sich auf die Toskana einlässt, wird auf jeden Fall unvergessliche Ferien erleben.

Blick auf Siena
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Bildquellen

  • Blick auf Florenz: © Tomasz Zajda - fotolia.com
  • Sonnenuntergang in der Toskana: © Konstiantyn – fotolia.com
  • Käsespezialitäten aus Pienza: © cocoparisienne / pixabay
  • Blick auf Siena: © 680451/ pixabay
  • Fuschlsee Panorama: © serawood - fotolia.com
  • Wisent: © Martina Berg - fotolia.com
  • Außenansicht: © facebook.com/reptilium
  • Dünen auf Baltrum: © Stephan B. Schäfer - stock.adobe.com
  • Blick auf Eckernförde: © hanseat - stock.adobe.com
  • Landschaft in der Toskana: © peno - penofoto.de - fotolia.com
2023-06-28T15:04:45+02:00